Nanog, ein Mitglied der Homeobox-Familie von DNA-bindenden Transkriptionsfaktoren, bildet zusammen mit SOX2 und OCT3/4 ein regulatorisches Netzwerk, das die Selbsterneuerung und Differenzierung embryonaler Stammzellen (ESC) fördert. Bei normaler Entwicklung ist Nanog im Zellkern lokalisiert und wird in den fetalen Hoden, Eierstöcken und Keimdrüsen exprimiert. In den meisten somatischen Organen wird es nicht exprimiert. Nanog und andere ESC-assoziierte Proteine sind zwar für eine ordnungsgemäße Entwicklung wichtig, tragen aber nachweislich auch zur Tumorentstehung bei.

Nanog wird in Keimzelltumoren wie dem Embryonalkarzinom, dem Seminom und dem Dysgerminom exprimiert. In jüngster Zeit wurde seine Expression auch in Nicht-Keimzelltumoren wie Brust-, Gebärmutterhals-, Mundhöhlen-, Nieren- und Eierstockkarzinomen festgestellt. Anti-Nanog kann bei der Unterscheidung zwischen undifferenzierten Keimzelltumoren und Nicht-Keimzelltumoren hilfreich sein.